OOH-Magazin Ausgabe 1 - 2015

16 Märkte der Zukunft und eigene Daseinsberechtigung mit zu gestalten. Für Konzerne, Start-ups, Querdenker und ja, auch Agenturen und Mediendienstleister. Joseph Gross, Head of Group Market Management der Allianz SE, glaubt fest daran, dass „Marketing“ – dazu gehört auch ein innovatives Produkt- und Servicemanagement – als übergreifendes Werkzeug und Verständnis etabliert werden muss. Einige von uns haben in diesem Kontext viel zu bieten. Strategisches Marketing-Know-How, Insights über Zielgruppen, Konsumverhalten, Märkte, Produkte, Kulturen, Wissen über Megatrends, Technologie-Expertise. Viel wichtiger aber: Kreativität, die Fähigkeit Regeln zu brechen und „immer erstmal groß zu denken“. Querdenkertum im Auftrag der Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit. Der kreative Wertschöpfungsprozess lässt sich weder von scheinbar statischen Prozessabläufen, noch von politischen Restriktionen, Budgets oder einer belächelnden Haltung des Gegenübers abschrecken. „There is a world market for maybe five computers“, prognostizierte der ehemalige IBMCEOThomas Watson 1943 sicher. Heute wissen wir: „Geht nicht“ gibt es nicht. Wir denken frei und aus der Konsumenten-Perspektive. Bedürfnis- undmehrwertorientiert. Eigenschaften, die in Konzernstrukturen selten stark ausgeprägt sind oder gefördert werden. Agenturen und Mediendienstleister sind zukünftig dazu angehalten sich einzubringen, mit zu denken und an echten Problemen ihrer Kunden und deren nachhaltigen Lösungen zu arbeiten. Häuser mit entsprechender Aufstellung haben die Chance, sich zu schlauen Brückenbauern beziehungsweise Übersetzern zwischen Unternehmungen, Konsumenten, Technologie und Data zu entwickeln. Dazu braucht es weiterhin kluge Köpfe, eine hungrige Branchenkultur, Menschen mit Unternehmergeist und Ideen. 2015 steht unter dem Stern der „Zukunftsfähigkeit“. Und zukunftsfähig bleiben bedeutet neu- und umdenken. Denken Sie im kommenden Jahr doch einmal groß, neu, um, lassen Sie sich zumindest inspirieren. Vielleicht reden Sie sogar einmal mit Ihrer Agentur. Andernfalls gilt für uns alle weiter das selbstbewusste Motto: „It won’t happen to us.“ Christoph Pietsch, Executive Director Group Marketing & Business Development von Grey Germany …haben Medienhäuser, Reisebüros, die Entertainment-Branche oder der Buchhandel lange lauthals verkündet. Wir wissen heute wohin ein zu gesundes Selbstbewusstsein führen kann. „Digitale Transformation“, „Industrie 4.0.“ und „the internet of everything“ sind omnipräsent – Aufgabenfelder mit denen sich nicht nur die echten DAX-Schwergewichte oder der deutsche Mittelstand konfrontiert sehen. Europas größter Energielieferant E.ON gliedert sein originäres Geschäft in eine neue Unternehmung aus und möchte sich zukünftig auf „kundenzentrierte“ Geschäftsfelder fokussieren. Siemens und die Telekom bündeln ihre Kräfte im Rennen um innovative Erlösquellen, die Lufthansa stellt bis 2020 schlappe 500 Millionen Euro für Innovationsmanagement bereit und die automobile Industrie um Mercedes, VW oder BMW versucht den Überholmanövern von TESLA Herr zu werden. Der deutsche Handel bleibt hilflos, unser Bankwesen im Kontext „mobile payment“ ideenlos. Innovations- und Markenmeister der Republik bleibt SAP. Wir stehen vor einer Neuordnung der Mächte, vielleicht einer industriellen Revolution. Positiv formuliert: Es herrscht Aufbruchsstimmung. Und Out-of-Home? WallDecaux und Ströer investieren in Technologien, digitale Geschäftsmodelle und neue Anspracheformate – Beacon und NFC-Piloten, so weit das Auge reicht. „Mobile“ wird als Mittel zur Interaktion und „Game Changer“ gefeiert. Man gibt sich erfinderisch, probierfreudig und denkt „digital“. Gut so. Der radikale Wandel hat vor allem Eines zur Folge: Es entstehen unzählige Chancen, unsere OOH!-Aspekte „It won’t happen to us“

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