OOH-Magazin Ausgabe 1 - 2019

Expertin für Integration Martina Staudinger, 48, kann auf eine lange Karriere innerhalb der Mediaplus Gruppe zurückblicken: Nach rund fünf Jahren bei Springer & Jacoby Media stieg sie 1999 als Mediaplanerin bei Mediaplus ein. Ein Jahr später übernahm sie die Leitung der ersten Intermedia-Unit, die schon zu dieser Zeit mit integrierten Ansätzen aus klassischer und digitaler Werbung arbeitete, unter anderem bei der Markteinführung der Telekommuni- kationsmarke ALICE von HanseNet. ImNovember 2018 wechselte Martina Stau- dinger mit ihrem Team zur Agentur Media- scale, die nun als eigenständiger Teil der Mediaplus Gruppe agiert und ihr Leistungs- angebot breiter aufstellt. Als Geschäfts­ führerin vertritt Staudinger gemeinsam mit ihren PartnernWolfgang Bscheid und Julian Simons die neue Positionierung von Media- scale als Anbieter integrierter undmessbarer Kampagnenkonzepte. OOH!: Reinventing Media – warum ist es nötig, Media „neu zu erfinden“? MARTINA STAUDINGER: In erster Linie geht es uns darum, die Kundenbeziehung und das Verständnis für eine erfolgreiche Media- beratung neu zu denken. Reinventing Media bedeutet für uns mutig zu sein. Das verlangen wir aber auch von unseren Kunden. Wir zeigen ihnen, wie sie ihre Kommunikationsziele medial erreichen, definieren gemeinsam die Zielsetzung und übernehmen die Verantwortung diese zu erreichen. Nur so können echte innovative Mediastrategien ent- stehen. Wenn der Kunde uns als ein Teil seines Teams begreift, geht es nur noch um die Ziele, die wir gemeinsam vor Augen haben. Den richti- gen Weg zu gehen erfordert Mut vom Kunden, da er auch einen Teil der Verantwortung abgibt. Das gelingt nur bei einer partnerschaftli- chen und vertrauensvollen Kundenbeziehung. OOH!: Ist es allein die Digitalisierung, die die Medienlandschaft der­ art verändert, oder wirken hier auch andere Phänomene mit? STAUDINGER: Die Digitalisierung ist nur eine Komponente. Viel stärker ist das Bedürfnis der Verbraucher nach Individualisierung und Mitbestimmung. Kein Verbrauer will mehr Werbung sehen, die nicht relevant für ihn ist. Der Erfolg von Selbstdarstellungsplattformen wie z. B. Instagram und YouTube zeigt, wie wichtig die Selbstinsze- nierung ist. Auf Twitter kann zudem jeder seine Meinung äußern oder die Meinung anderer kommentieren. Diese gesellschaftliche Entwick- lung überträgt sich auf die Mediennutzung und rückt die Nutzerdaten in den Vordergrund, die eine gezielte Ansprache und individualisierte Werbung ermöglichen. OOH!: Wo steht das Medium Out of Home in diesem digitalen Trans­ formationsprozess? STAUDINGER: Out of Home hat den großen Vorteil, den Verbrau- cher anzusprechen, wenn er unterwegs ist. Die hohe Mobilität junger Zielgruppen, die über klassische Medienkanäle ansonsten nur noch eingeschränkt erreichbar sind, wirkt hier positiv. Die Nutzungssitu- ationen von digitalen Screens werden immer granularer: ob in der Apotheke, in der LOTTO-Annahmestelle, bei Media-Markt, im Supermarkt, im Fitnessstudio, im Kino, im Bus, in der U-Bahnstation oder im Restaurant. Die Möglichkeit individuelle Kontakte zu schaf- fen wird somit immer größer. Der massive Flächenausbau bei den digitalen Screens birgt aber auch die Gefahr, an Aufmerksamkeit zu verlieren. Jetzt teilen sich viele Werbungtreibende einen digitalen Standort und die Vielzahl der Flä- chen erschwert es, mit einer OOH-Kampagne noch durchzudringen. OOH!: Worin liegt der grundlegende Unterschied Ihres integrierten Ansatzes gegenüber bisherigen Planungsgepflogenheiten? STAUDINGER: Mediascale besitzt eine digitale DNA und hat einen riesigen Erfahrungsschatz aus mehr als 15 Jahren performanceorien- tierter Onlineplanung. Diesen nutzen wir, um die klassischen Medien neu zu interpretieren und mit den digitalen Möglichkeiten zu ver- knüpfen. 16 OOH!–Fokus

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