OOH-Magazin Ausgabe 1 - 2019

Für viele Werbungtreibende hat sich das gesamte Ökosystem verändert. Die rasant vor- anschreitende Digitalisierung und Transfor- mation der Geschäftsmodelle stellt sie vor große Herausforderungen. Neue Lösungen müssen her, aber es fehlt an einer ganzheitli- chen Strategie – auch in der Kommunikation. Zusätzlich müssen Datensilos eingerissen und agile, dynamische Arbeitsweisen etabliert wer- den. Keine leichte Aufgabe. Als BCG unterstützen wir Kunden dabei, not- wendige Kompetenzen, Strukturen und Pro- umdenken zesse aufzubauen, um auch in Zukunft erfolg- reich zu sein. Daher ziehen wir bei Projekten die vielfältigen Fähigkeiten unserer Tochter- unternehmen heran. Etwa die Advanced Ana- lytics-Spezialisten von Gamma oder die IT-Ar- chitekten von Platinion. Zudem gehen wir nach dem „Build, Operate, Transfer-Modell“ vor. Das heißt, wir entwickeln die Strategie und bauen die Struktur sowie die dazugehörigen Teams auf. Wir betreiben das Modell gemein- sam mit dem Kunden, bis die Skills und Arbeitsweisen gelernt sind. Dann übergeben wir das komplette Thema dem Kunden, der es fortan alleine betreibt. Der Kunde übernimmt so wieder das Steuer und gewinnt die Daten- und Entscheidungshoheit zurück. Für die Zukunft sehe ich eine stärkere Rolle der Kunden selbst im Austausch mit den Media-Partnern – auch beim Plakat. Und die Medien werden sich darauf einstellen müssen, dass sie künftig mehr und zum Teil andere Daten für die Wirkmodelle der Kunden liefern müssen. Jeder im Systemmuss seine Relevanz mehr denn je belegen können. Die digitale Transformation ist DAS Mega- Thema unserer Zeit. Jeder steht tagtäglich vor der Herausforderung dieser disruptiven Ver- änderung richtig zu begegnen. Unsere gesamte Branche und alle unsere Kunden betrifft das gleichermaßen. Ich bin sogar der festen Über- zeugung, dass die vielbeschworene digitale Transformation letztlich kein Trend, sondern eine evolutionäre Entwicklung ist, deren Ver- änderungskraft unsere Gesellschaft gesamthaft beeinflussen und verändern wird – sie wird zu einem Dauerzustand werden. Wo wird also unsere Rolle bzw. unser Platz in dieser neuen Welt sein? Wir müssen auf ver- änderte Kundenbedürfnisse und Märkte noch schneller reagieren als bisher. Und neue Tech- nologien und Daten bieten weitere Chancen, unsere Gattung noch besser im Wettbewerb umMarketing-Investitionen zu positionieren. Der OOH-Sektor hat bereits in Teilen Ent­ wicklungen der digitalen Transformation erfolgreich durchschritten. Mit digitalen Wer- beträgern erreichen wir die mobile kaufkräftige Bevölkerung wie kein anderer Kanal. Alle Medien fragmentieren und werden kleinteili- ger – nur Out of Home eben nicht. Unser Medium ist weiter „always on“ und kann weder weggezappt noch durchWerbeblocker umgan- gen werden. Urbanisierung und Mobilität der modernen Gesellschaft schaffen neue Reich- weitenpotenziale. Aber Werbungtreibende und Agenturen bean- spruchen tendenziell noch mehr Freiheit und Beweglichkeit bei der Allokation von Budgets. Diese Entwicklung führt zu immer kurzfristi- geren Sales- und Buchungszyklen. Aussenwer- bung ist heute bereits viel flexibler als noch vor fünf Jahren und Inventar kann besser moneta- risiert werden als früher. Werbekunden erhal- ten so einen besseren Zugang zu ortsbasierter Reichweite, neue Zielgruppen werden erschlos- sen. Es wird weiterhin massive und langfristige Investitionen in die Digitalisierung unseres Inventars, Vermarktungs-Technologien aber v.a. auch Vermarktungs-Ressourcen erfordern, um als wirklicher Gewinner der Digitalisie- rung hervorzugehen. Unsere Voraussetzungen sind sehr gut: Ich sehe die digitale Transformation als gewichtige Chance für uns als gesamte OOH-Branche. Wir sollten diese Entwicklung als das sehen, was sie ist: Eine Stärkung unseres Geschäfts – aber wir müssen etwas dafür tun! OOH als Gewinner der Digitalisierung Christian Schmalzl, Co-CEO Ströer Medien müssen Daten für Wirkmodelle der Kunden liefern Andreas Schwabe, Director, Boston Consulting Group GmbH 21 OOH!–Aspekte

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyMzYy