OOH-Magazin Ausgabe 1 - 2019

Ein Medium, das sich im- mer wieder neu erfindet Susanne Koll CEO, OmnicomMedia Group Mediaagentur GmbH In Zeiten der Fragmentierung, Digitalisierung und zunehmenden Mobilität gibt es eine Kon- stante, denn mit OOH hat ausgerechnet ein sehr traditionelles Werbemedium nichts von seiner Relevanz eingebüßt. Egal, ob mit einer innovativen Nutzung mithilfe von digitalen Out of Home-Flächen oder einfach nur mit einer simplen, kreativen Idee, entfaltet das Medium eine große Wirkung. Denn OOH Werbung hat, und wird auch weiterhin, eine enorme Reichweite bieten, die man zum Bewerben von überregionalen oder lokal beschränkten Dienstleistungen und Produkte nutzen kann. Auch zeigt eine Studie von Wall- Decaux, dass gerade die für Werbetreibenden schwer zu erreichende Generation Z (18–25 Jahre) sich gerne von OOH-Werbung inspirie- ren lässt und diese selten als störend empfindet. Vor allem Plakate mit starkem visuellen Ein- druck fallen den 18–25-Jährigen besonders auf und werden oft mit dem Smartphone fotogra- fiert und in sozialen Netzen geteilt. Hier ergibt sich ein großes Potenzial, was lange noch nicht vollständig ausgeschöpft ist. Natürlich werden Plakate oft nur im Vorüber- gehen wahrgenommen, daher ist es unerläss- lich, dass sich Plakate mithilfe einer auffallen- den Gestaltung deutlich von der Umgebung abheben und dazu animieren, sich mit der Botschaft auseinanderzusetzen. Die Entwicklungen im Bereich programmati- scher Einkauf, Gesichtserkennung etc. und somit zielgruppengenaue Ausspielung im Pla- kat werden in Zukunft noch stärker genutzt werden. Ein traditionelles Medium, das sich immer wieder neu erfindet und damit aktuel- ler denn je ist. OOH besitzt unschlag- bar hohes emotionales Potenzial Mag. Ronald Hochmayer Geschäftsführer und Miteigentümer, Media- plus AUSTRIA Eine Ikone der österreichischen Werbeland- schaft hat einmal den Satz gesprochen „Es gibt nur zwei Arten von Werbung. Jene, die pola- risiert, und jene, die keinen interessiert.“ Bevor Kommunikation aber eine polarisierende, begeisternde oder ernüchternde Wirkung ent- falten kann, muss sie erst einmal für einen kurzen Moment in den Mittelpunkt der Auf- merksamkeit kommen. Aussenwerbung, ob großflächig, digitalisiert oder neuartig, hat diese Kraft. Warum ich das glaube? Wann legen Menschen einen Beweis dafür ab, dass etwas Ihre Aufmerksamkeit erregt hat? Wenn Sie anderen davon erzählen, wenn Sie ihre Erlebnisse teilen oder wenn sie sich gehörig darüber beschweren! Und das Maß an Erre- gung, welches Aussenwerbung auszulösen imstande ist, ist unschlagbar. Mehr als 80 Pro- zent aller Beschwerden beimWerberat betref- fen die Mediengattung Aussenwerbung. Wenn das kein Zeichen für die Wirkungskraft dieses Medienkanals ist. Und dieses emotionale Potenzial wird auch in Zukunft von Werbe- treibenden und Agenturen für erfolgreiche Kampagnen genutzt werden. City Light und DOOH rangieren weit oben Mag. Ronald Luisser Managing Director von FOCUS Österreich Das prognostizierte Werbewachstum aus der Sicht der werbetreibenden Wirtschaft liegt 2019 bei 2,1 Prozent. Entgegen den prognosti- zierten Entwicklungen der Online-Werbeträ- ger, welchen weiterhin ein deutliches Plus vor- ausgesagt wird, bewegen sich jene der klassischen Medien in einem bescheideneren Rahmen. Bei der Mediengattung Aussenwer- bung verzeichnen die Werbeträger City Light und Digital Out of Home die größten Zuwächse und rangieren in dieser Liste ganz oben. (Foto Ronald Luisser: FOCUS Institut Marke- ting Research Ges.m.b.H.) 37 OOH!–Markt & Zahlen Österreich

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